Geschichte:
Im Jahr 1885 entstand eine neue Industrie, die Ziegelindustrie, im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zwischen Schwalm und Nette. Eine der grundlegenden Voraussetzungen dafür war das Vorhandensein eines großen Tonvorkommens, insbesondere in den Gemeinden Bracht und Brüggen, wo sich in relativ geringer Tiefe hochwertiger Dachziegelton befand.
Der Hintergrund für die Einführung der Dachziegelindustrie war die Schutzzollpolitik Bismarcks, die es den Dachziegelherstellern in der niederländischen Provinz Limburg – von denen einige bereits seit fast zwei Jahrzehnten in dieser Branche tätig waren – erschwerte, ihre Produkte auf dem deutschen Markt zu verkaufen. Um die Zölle auf Fertigprodukte zu umgehen, errichteten einige niederländische Unternehmen Zweigstellen ihrer Fabriken auf der deutschen Seite der Grenze.
Deutsche Unternehmer folgten diesem Beispiel jedoch aus anderen Gründen. Die bisherige Haupterwerbsquelle in der Grenzregion, die Heimweberei, wurde durch die Errichtung mechanischer Spinnereien und Webereien in den niederrheinischen Städten Viersen, Dülken (heute Stadt Viersen), Mönchengladbach, Krefeld und deren Umgebung verdrängt. Da diese Städte für die Bewohner der Grenzgemeinden zu weit entfernt waren, um täglich zur Arbeit zu pendeln, hatten die arbeitslosen Weber nur zwei Alternativen: Entweder sie zogen in die großen Städte, oder sie blieben vor Ort, wo sie und ihre Familien lediglich durch Gelegenheitsarbeiten, Armenhilfe und Almosen überleben konnten.
Der Mangel an Arbeitsplätzen führte dazu, dass die Grenzgemeinden zwischen 1880 und 1900 einen Bevölkerungsverlust von 11 bis 15 Prozent erlebten, da viele Menschen in städtische Gebiete abwanderten, in der Hoffnung auf bessere Löhne. Im Grenzgebiet waren daher sowohl Arbeitskräfte als auch Rohstoffe für die neue Industrie verfügbar.
Die geschichte nach 1945 bis heute
Nachdem die Ziegelei sich von den Folgen des Ersten und Zweiten Weltkriegs erholt hatte, lief die Produktion laut Berichten von Einheimischen und ehemaligen Mitarbeitern besser denn je. Es wird berichtet, dass in einem Rekordjahr mehr als eine Milliarde Ziegel produziert wurden.
Im Jahr 1980 wurde die Fabrik jedoch durch ein Feuer zerstört. Ein Teil wurde wieder aufgebaut, jedoch in wesentlich kleinerem Umfang als das ursprüngliche Werk. Die Produktion verlief in den folgenden Jahren nur mittelmäßig, bis schließlich 1995 die Insolvenz erklärt wurde. Seitdem steht die Fabrik leer.
Heute sind nur noch wenige Spuren erhalten, die erahnen lassen, wie hier einst produziert wurde. Das Werk ist mittlerweile verfallen. Die Natur erobert es Stück für Stück zurück, während Vandalismus den Rest erledigt. Ein beeindruckender und gleichzeitig trauriger Lost Place, der die Vergänglichkeit menschlicher Werke eindrucksvoll widerspiegelt.
Bild: ⒸGerman Urbexer
Die Geschichte:
Der Bau des Krankenhauses begann im Februar 1953 durch die Royal Air Force Wing Nr. 5357 und wurde am 31. Mai 1953 abgeschlossen. Die feierliche Eröffnung fand am 1. November 1953 statt. Während der offiziellen Eröffnungszeremonie am 16. November enthüllte Lady Foster, die Ehefrau des Oberbefehlshabers der 2. Taktischen Luftwaffe, eine Gedenktafel in der Eingangshalle.
Das Krankenhaus wurde auf eine einzigartige Weise gebaut: Es bestand aus einem äußeren, breit angelegten, U-förmigen Ring aus eingeschossigen Gebäuden und einem inneren, ebenfalls U-förmigen Ring aus zweigeschossigen Gebäuden. Diese Anordnung ähnelte einem Hufeisen. Der äußere Ring beherbergte hauptsächlich Stationen, Ambulanzen und klinische Bereiche, während der innere Ring administrative und unterstützende Dienste sowie eine zentrale Küche umfasste. Beide Ringe waren durch radiale und speichenförmige Korridore verbunden, die bei Bedarf in Stationen umgewandelt werden konnten.
Einige Bereiche, darunter die psychiatrische Station, das Kesselhaus, die Läden, die Speisesäle sowie die Unterkünfte für das Personal und verheiratete Angestellte, waren vom Hauptgebäude des Krankenhauses getrennt.
Der Krankenhausbetrieb wurde im Juni 1980 vorübergehend beeinträchtigt, nachdem eine Propangasflasche im Zahntechnischen Labor explodiert war und erheblichen Schaden angerichtet hatte. Im Januar 1987 musste das Krankenhaus – mit Ausnahme der Notaufnahme – geschlossen werden, da starke Wintertemperaturen die Wasserleitungen zum Bersten brachten. Im September 1987 wurde das Dach der Entbindungsstation durch ein Feuer schwer beschädigt, das versehentlich von Arbeitern verursacht wurde.
Die Krankenpflegeschule, die zahlreiche Mitarbeiter ausgebildet hatte, wurde 1984 geschlossen. Besonders für die Ausbildung in Geburtshilfe wurden Pflegeschülerinnen und -schüler aus RAF-Krankenhäusern in Großbritannien nach Wegberg entsandt.
Was nach der Schließung passsiert ist:
Nach der Schließung des Krankenhauses kam es mehrfach zu Bränden in Teilen des Gebäudes. Da es für die Feuerwehr schwierig war, das Gelände zu erreichen und die Brände zu löschen, wurde 2019 der Abriss des Gebäudekomplexes von den deutschen Behörden angeordnet. Allerdings wurde der Abriss durch die Corona-Krise im Jahr 2020 unterbrochen. Seitdem steht der Komplex, oder das, was davon übrig ist, leer. Niemand weiß, was damit geschehen soll.
Seit mehreren Jahren ist der Gebäudekomplex ein beliebter Hotspot für deutsche und internationale Urbexer. Aufgrund zahlreicher Unfälle, insbesondere mit Jugendlichen, die sich überschätzt haben, wird das Gelände tagsüber von einem Sicherheitsdienst bewacht. Dieser kontrolliert abwechselnd den Haupt- und Hintereingang.
Was mit dem Krankenhauskomplex und den dazugehörigen Nebengebäuden auf dem Gelände in Zukunft geschehen wird, ist weiterhin unklar. Das Land Nordrhein-Westfalen zeigt kein Interesse daran, ebenso wenig wie die britische Regierung. Die Entscheidung, was mit dem Gelände passiert, liegt daher bei der örtlichen Verwaltung. Da ein vollständiger Abriss und die fachgerechte Entsorgung der Abfallstoffe extrem kostspielig wären, wird der Komplex einfach sich selbst überlassen, bis die Natur ihn vollständig zurückerobert hat.
Bild: Ⓒhmberg
Ehemalige Rehabilitationsklinik:
Das Urbachtal Rehazentrum war ein Rehabilitationszentrum (ehemals Sanatorium im Urbachtal, später Urbachtal Rehazentrum und Klinik Dr. W. Bartsch GmbH & Co. KG), das im Dezember 2001 aufgrund von Insolvenz geschlossen wurde. Seitdem steht es leer. Mitten in der Natur, im Urbachtal, ragen die großen Gebäudekomplexe in die Höhe. In seiner Blütezeit bot die Klinik Platz für rund 200 Patienten, die dort nach erfolgreicher Krebsbehandlung Erholung suchten. Das Gelände, auf dem sich die Klinikgebäude befinden, umfasst eine Gesamtfläche von etwa 50.000 m².
Im Jahr 1957 begann W. Bartsch, der Gründer des ehemaligen Rehazentrums, in einem Restaurant und Hotel in Neukirchen Patienten zu betreuen. Zu dieser Zeit betrug die Aufnahmekapazität etwa 15 Plätze.
Um die Kapazitäten und medizinischen Möglichkeiten zu verbessern und zu erweitern, wurde 1959 das Kurbad erbaut und eröffnet, das zunächst für 25 Patienten ausgelegt war. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde das Heim auf 45 und später auf 120 Betten erweitert und erreichte bundesweit einen hervorragenden Ruf.
Der Gebäudekomplex wurde kontinuierlich erweitert. So gehörten zur Rehabilitationsklinik:
Das Kurbad wurde zudem zu einer Klinik ausgebaut, die erweiterte Forschungsmöglichkeiten in den Bereichen Tumorerkrankungen, Immunologie sowie deren Diagnostik und Therapie bot.
Im Jahr 2001 meldete die Geschäftsleitung des Rehazentrums Insolvenz an, und die Klinik wurde Anfang 2002 geschlossen.
Seitdem steht die Rehabilitationsklinik leer. Sie wurde mehrfach Opfer von Brandstiftung und extremem Vandalismus. Keine einzige Fensterscheibe ist mehr intakt, keine Tür hängt mehr in ihren Angeln, und der gesamte Komplex, der einst so idyllisch war, ist sich selbst überlassen worden.
Bild: ⒸGerman Urbexer
Vorgeschichte
Cockerill-Sambre S.A. war ein belgischer Konzern, der nach mehreren Fusionen entstand und sich hauptsächlich mit der Stahlproduktion, - veredelung sowie dem Maschinenbau beschäftigte. Das Bergbauunternehmen wurde 1817 von den Brüdern John und James Cockerill gegründet. Der Hauptsitz befand sich in Seraing in der Provinz Lüttich an der Maas, ein weiterer Standort war in Charleroi an der Sambre.
Nachdem John Cockerill 1817 das Schloss von Seraing von Wilhelm I., König des Vereinigten Königreichs der Niederlande, erworben hatte und dank der erheblichen Steinkohlevorkommen, die sich fast über ganz Belgien in Ost-West-Richtung erstreckten, errichteten die Brüder dort die größte Eisengießerei und Maschinenfabrik Europas. Dies legte den Grundstein für die Entwicklung eines breit aufgestellten Unternehmens. Die Investitionen beliefen sich auf 17 Millionen französische Francs. Neben zwei Steinkohlebergwerken und einem Erzbergwerk betrieb das Unternehmen Hochöfen, ein Stahl- und Walzwerk, eine Kesselwerkstatt sowie eine Maschinenfabrik und beschäftigte insgesamt etwa 2.500 Mitarbeiter.
Fusionen im 20. Jahrhundert
1945 fusionierte Cockerill mit dem Konkurrenten Angleur-Athus. 1955 folgte die Fusion mit Ougrée-Marihaye, woraufhin das Unternehmen den Namen S.A. Cockerill Ougrée erhielt. Im selben Jahr wurde Ferblatil integriert. 1961 wurde Tolmatil in Cockerill eingegliedert. Während der wirtschaftlich erfolgreichen 1960er Jahre übernahm das Unternehmen das Eisenwerk Providence, wodurch es in Cockerill-Ougrée-Providence umbenannt wurde. 1969 erfolgte die Übernahme der Phenix-Werke, und 1970 wurde Espérance-Longdoz akquiriert. Der Konzern firmierte fortan unter dem Namen Cockerill.
1981 fusionierte Cockerill erneut, diesmal mit Hainaut-Sambre, und änderte seinen Namen in Cockerill-Sambre S.A. Damit entstand der größte belgische Stahlkonzern, der 60 Prozent der Rohstahlproduktion des Landes ausmachte. Der belgische Staat hielt eine Mehrheitsbeteiligung von 80 Prozent.
Im europäischen Vergleich belegte der Konzern den sechsten Platz. Die Stahlkrise verschonte Cockerill jedoch nicht: Zwischen 1960 und 1982 schloss das Unternehmen fünf Kokereien, 16 Hochöfen, sieben Stahlwerke und 20 Walzwerke. Hainaut stellte im gleichen Zeitraum drei Kokereien, zehn Hochöfen, sieben Stahlwerke und 23 Walzwerke ein. Gemeinsam mit den Konkurrenten Klöckner-Werke (zehn Prozent) und Hoogovens (fünf Prozent) gründete Cockerill 1979 die belgische Valfil, damals das modernste und größte Drahtwalzwerk der Welt.
1994 erwarb die Cockerill-Sambre-Gruppe über ihre Tochtergesellschaft Sidmar N.V. in Gent Anteile an den Stahlwerken Bremen (seit März 2006 Arcelor Bremen), die sie von Klöckner-Werken AG übernahm. 1995 trat Cockerill-Sambre der EKO Stahl AG in Eisenhüttenstadt bei.
1998 wurde das Unternehmen von der französischen Usinor-Gruppe übernommen, die seit 2002 in den Arcelor-Konzern eingegliedert wurde. Nach einem spektakulären Übernahmekampf wurde Arcelor 2006 von der indo-niederländischen Mittal Steel Company N.V. übernommen und ist seither Teil des weltweit größten Stahlkonzerns ArcelorMittal mit Sitz in Luxemburg.
Von der Schließung des Werks bis heute
Nach der Schließung des Werks (der Kokerei) in Lüttich wurde das Gelände von Jugendlichen, Fotografen und Urbexern erkundet. Die Kokerei, die bis vor zwei Jahren der Natur überlassen wurde, wird mittlerweile abgerissen. Der Abriss gestaltet sich jedoch zeitaufwendig, da die Strukturen, Gebäude und Anlagen sehr komplex sind.
Ich würde persönlich davon abraten, das Gelände zu betreten. Der Abriss schreitet zügig voran, und es gibt überall Überwachungskameras (Überwachungstürme). Früher war es ein sehr beeindruckender Lost Place.
Bild: ⒸGerman Urbexer
Die Legende
Herdorf, 2024. Mit nur wenigen Informationen machte sich das 3-köpfige Team der German Urbexers auf die Suche nach einem Eingang zu einer verlassenen unterirdischen Verladeanlage und einer alten Wagenumlaufbahn in einem Wald. Wir durchstreiften den Wald über zwei Stunden lang, entdeckten viele Relikte aus vergangenen Zeiten, aber auch eine Menge Müll.
Wir kletterten eine etwa drei Meter steile, senkrechte Wand aus brüchigem Gestein hinab und fanden den Eingang, an dem einer von uns unabsichtlich hineingefallen war. Nach einer kurzen Pause betraten wir die Anlage. Was wir fanden, war nicht viel, aber dennoch spektakulär:
Ein alter, verlassener Wagen, Schienen und eine Runde, die größer war, als wir erwartet hatten. Leider war der Förderschacht, der sich unter einem Gebäude befindet, von den Behörden verschlossen worden. Es ist nur möglich, einen kleinen Teil der Mine zu betreten. Hier gibt es mehr zur Geschichte.
Die Geschichte
Fast 85 Jahre lang führte die San-Fernando-Mine im Florz-Füsseberg-Korridor ein Eigenleben. Erst mit der Neuordnung des Siegerländer Erzbergbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und dem damit verbundenen Eigentümerwechsel wurde sie Teil eines Gemeinschaftsbetriebs.
Im Jahr 1855 erwarb der Bergmann Wilhelm Hähner, der lange Zeit in südamerikanischen Minen gearbeitet hatte, hier die Bergbaurechte und benannte das Grubenfeld „San Fernando“ – in Erinnerung an sein früheres Arbeitsgebiet. Er verstarb jedoch kurze Zeit später. Die Rechte wurden von den Erben an H.D.F. Schneider übertragen, den späteren Gründer der Friedrichshütte. Schneider erwarb 1856 die Bergbaurechte und kaufte anschließend angrenzende Grubenfelder, die er mit San Fernando zusammenführte.
Der Abbau erfolgte zunächst oberirdisch. Um 1860 begann der Bau des Tiefenstollens am Talboden, durch den die Flöze von San Fernando und Ziegenberg nordöstlich erreicht wurden. Später wurden auch Querschläge in östlicher Richtung vorangetrieben. Zu Beginn der 1920er Jahre hatte der Tunnel eine Länge von rund 800 m erreicht.
Die Grube San Fernando wurde 1963 endgültig geschlossen. Der Grund für die Schließung war vor allem die Erschöpfung der abbauwürdigen Erzvorkommen und die unzureichende Rentabilität des Betriebs. Der Erzabbau war zunehmend schwieriger geworden, da die Flöze (Erzlagerstätten) immer tiefer lagen und der Abbau immer teurer wurde. Zudem führte die zunehmende Konkurrenz und die wirtschaftlichen Umstände dazu, dass der Betrieb nicht mehr profitabel war. Auch die technologische Entwicklung und der Wandel in der Stahlindustrie trugen zur Schließung bei, da alternative Quellen für Rohstoffe und effizientere Abbaumethoden zur Verfügung standen.
Bild: ⒸGerman Urbexer
Geschichte
Der Steinbruch „Steinsberg“, benannt nach dem nahegelegenen Ort Steinsberg, liegt beidseitig der L 323, die vom Lahntal bei Laurenburg über die Stadt Wasenbach bis nach Diez führt. Er erstreckt sich vom Talboden des bewaldeten, engen Kerbtals „Wasenbachtal“ bis zu den landwirtschaftlichen Höhen nahe Steinsberg und den Waldgebieten von Biebrich. An der Straßensperre befindet sich ein Schild mit der Aufschrift „Bergisch-Westerwälder Hartsteinwerke – Steinsberg Betrieb“. Seit 1967 wird hier der vulkanische Felsen „Diabas“ abgebaut, wobei die BAG seit 2007 die Leitung übernommen hat. Der Abbau endete 2016 im letzten Abschnitt auf der linken Seite des Bachs, da die Vorkommen nicht mehr rentabel genutzt werden konnten. Seitdem wurde der Steinbruch sich selbst überlassen, und die Natur hat hier die Kontrolle übernommen. Freiwillige haben das Gebiet seit fünf Jahren beobachtet, dokumentiert und fotografiert.
Was gibt es heute?
Heute gibt es dort einen beeindruckenden Lost Place. Sehr beliebt bei regionalen Urbexern und noch mehr bei FPV-Piloten. Das Gelände eignet sich hervorragend für FPV-Drohnen, aber auch für Abenteurer, die schon immer einen Silo oder ein Kieswerk von innen sehen wollten. Der alte „Steinbrecher“ ist ebenfalls noch vorhanden. ALLES ist noch da. Leider wurde der Büroraum stark von Jugendlichen aus den umliegenden Städten beschädigt. Trotzdem ist das Gebiet sehenswert.
Du bist nicht aus der Gegend, möchtest aber sehen, was dort ist? Ich war dort.
Video: ⒸGerman Urbexer
Vorgeschichte
Die Geschichte der "Puits Simon"-Grube in Forbach, Lothringen, reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als in der Region reiche Vorkommen von Steinkohle entdeckt wurden. Lothringen, das aufgrund seiner strategischen Lage und natürlichen Ressourcen oft umkämpft war, entwickelte sich zu einem wichtigen Standort für den Kohlenabbau und die Schwerindustrie.
Die industrielle Revolution und der steigende Energiebedarf förderten den Bergbau in der Region. Der Bau der Grube begann etwa 1907, zu einer Zeit, als die Gegend unter deutscher Verwaltung stand (nach der Annexion von Elsaß-Lothringen durch das Deutsche Reich im Jahr 1871). Die Mine war Teil der größeren Kohlenabbaubetriebe des Saarbecken, das bis ins benachbarte Saarland reichte.
Mit der Entwicklung moderner Bergbautechniken und der zunehmenden Industrialisierung stieg die Bedeutung der "Puits Simon"-Grube schnell. Sie wurde nach einem der Schachtanlagen benannt, dem „Simon-Schacht“, der später zu einem der tiefsten Bergwerkschächte in Frankreich ausgebaut wurde.
Warum wurde die Mine geschlossen?
Die „Puits Simon“-Mine in Forbach wurde geschlossen, weil der Kohlenabbau in der Region nicht mehr wirtschaftlich tragfähig war. Dies war auf mehrere Faktoren zurückzuführen:
Die „Puits Simon“-Mine erlebte auch eine verheerende Gasexplosion im Jahr 1985, bei der 22 Menschen ums Leben kamen und 103 verletzt wurden. Dies war ein weiterer Rückschlag für den Bergbau in der Region. Die Mine wurde schließlich Ende 1997 geschlossen, nachdem die Kohlenproduktion nicht mehr wirtschaftlich tragfähig war. Mit der Schließung von „Puits Simon“ endete auch die lange Bergbaugeschichte in Forbach.
Von der Schließung bis heute
Nach der Schließung der „Puits Simon“-Mine Ende 1997 war die Geschichte des Geländes von Verfall, sporadischer Nutzung und wachsendem Interesse von Urban Explorern geprägt. Hier sind die wichtigsten Ereignisse seit der Schließung:
Verfall und Aufgabe (1997–2000er Jahre)
Nach der Stilllegung wurden die Gebäude weitgehend ungenutzt gelassen. Der Verfall setzte ein, weil keine nachhaltigen Umnutzungspläne umgesetzt wurden. Das Gelände zog Vandalen und Plünderer an, die verbleibende Materialien und Ausstattungen entfernten.
Entstehung des Lost-Place-Interesses (2000er Jahre)
Fotografen und Urbexer entdeckten die Mine als „Lost Place“. Die morbide Schönheit der verlassenen Anlagen zog zunehmend Amateurfotografen an, die die industrielle Kultur dokumentierten. Gleichzeitig nahmen die Sicherheitsrisiken aufgrund des baufälligen Zustands der Gebäude zu.
Teilweise Sicherung (2010er Jahre)
Die lokalen Behörden versuchten, das Gelände zu sichern, um Unfälle und unbefugtes Betreten zu verhindern. Einige Schächte wurden versiegelt und Zäune errichtet, jedoch mit begrenztem Erfolg.
Gedenken an die Bergbaugeschichte
Es gab Bemühungen, die Geschichte der Mine zu bewahren. Veranstaltungen und Ausstellungen erinnerten an die Opfer des Bergbauunglücks von 1985. Das Gelände blieb jedoch ohne langfristige Nutzung.
Aktueller Zustand (2020er Jahre)
Der Komplex ist stark verfallen und dient weiterhin als Ziel für Fotografen und Urbexer. Der Zustand der Gebäude ist gefährlich und der Zugang ist offiziell verboten. Diskussionen über die Erhaltung oder den Abriss der verbleibenden Gebäude sind im Gange, aber bisher wurden keine Entscheidungen getroffen.
Bild: ⒸGerman Urbexer/ hmberg
Ort: Brandenburg - Deutschland 🇩🇪
🏠 Größe: 200 Hektar
🏘️ Gebäude: 60
🏚️ Zweck: Unter anderem die Behandlung von Tuberkulose
Historischer Hintergrund
Ursprung und Zweck
Die Beelitzer Heilstätten wurden zwischen 1898 und 1930 vom Berliner Landesversicherungsinstitut erbaut. Ursprünglich dienten sie als Lungenheilanstalt zur Behandlung von Tuberkulose, die zu dieser Zeit weit verbreitet war. Das Areal war in zwei Bereiche unterteilt: einen für Männer und einen für Frauen. Das Gelände umfasste Krankenhäuser, Personalwohnungen, Küchen, Wäschereien und Freizeitmöglichkeiten.
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs wurden die Heilstätten als Militärkrankenhaus genutzt. Einer der bekanntesten Patienten war Adolf Hitler, der dort 1916 nach einer Kriegsverletzung behandelt wurde.
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg
In der Zwischenkriegszeit kehrten die Heilstätten zu ihrem ursprünglichen Zweck zurück, wurden jedoch im Zweiten Weltkrieg wieder als Krankenhaus genutzt.Nachkriegszeit und DDR-Zeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Rote Armee die Einrichtung. Die Beelitzer Heilstätten dienten bis 1994 als größtes sowjetisches Militärkrankenhaus außerhalb der Sowjetunion.
Nach dem Abzug
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen verfielen viele der Gebäude, da sie nicht mehr genutzt wurden. Einige Teile wurden renoviert und dienen nun als Rehabilitationskliniken, aber der Großteil blieb ungenutzt und wurde zu einem bekannten Lost Place.
Architektur und Besonderheiten
Jugendstil und Funktionalität: Die Gebäude der Beelitzer Heilstätten wurden im Jugendstil erbaut und zeichnen sich durch eine harmonische Kombination aus Funktionalität und Ästhetik aus. Große Fenster und Balkone sollten den Patienten viel Licht und frische Luft bieten, was zu der damaligen Zeit als wesentlicher Bestandteil der Tuberkulosebehandlung galt.
Umfangreiche Infrastruktur: Das Areal verfügte über eine eigene Stromversorgung, Gärten und sogar einen Bahnhof, um die Patientenversorgung zu erleichtern.
Der Baumwipfelpfad: Ein moderner Baumwipfelpfad ermöglicht es Besuchern, das Areal aus der Vogelperspektive zu betrachten, ohne die verfallenen Gebäude betreten zu müssen.
Bedeutung heute
Die Beelitzer Heilstätten sind ein Denkmal der Medizingeschichte und ein beliebtes Ziel für Fotografen, Urbexer und Geschichtsinteressierte. Sie dienen als Kulisse für Filme und Dokumentationen und erinnern daran, wie mit historischen Orten umgegangen wird. Gleichzeitig werden einige Gebäude weiterhin für medizinische Zwecke genutzt.
Die Beelitzer Heilstätten vereinen beeindruckende Architektur, ereignisreiche Geschichte und die melancholische Faszination verlassener Orte. Sie sind ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
Disclaimer: Die Heilstätten sind zum großen Teil sehr einsturzgefährdet. Einige wurden bereits verletzt. Wir raten vom Betreten ab und raten, auf den Gesicherten und Vorgegebenen wegen des Museums und des Baumwipfelpfades zu bleiben.
Viedeo: Ⓒpsmediende
Grundlagen
Der Bau des Sanatoriums du Basil begann 1900 auf Anordnung von Ernest Malvoz, dem Direktor des bakteriologischen Labors in Liège. Es wurde nach Süden ausgerichtet und hatte eine konkave Form, da man glaubte, dass eine solche Architektur die Aufnahme von Wärme, Luft und Licht verbessern würde – alles wesentliche Faktoren für die Behandlung von Tuberkulose.
Das Sanatorium nahm seine ersten Patienten 1903 auf und wurde im Laufe der Jahre kontinuierlich erweitert. Alle Räume waren bei der Eröffnung mit Strom versorgt, dank eines hauseigenen Kraftwerks, das ab den 1920er Jahren auch das nahegelegene Dorf mit Energie versorgte. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ Liège einen weiteren Pavillon auf dem Gelände bauen, der Werkstätten zur Rehabilitation der Patienten beherbergte.
Es ist unklar, wann der Hauptteil des Geländes aufgegeben wurde, aber zwischen 2010 und 2013 diente es als Unterkunft für Asylbewerber. Ein kleiner Teil des Geländes wird immer noch als Pflegeheim genutzt.
Die Geschichte in Etappen
Gründungs- und Bauphase (1900–1903)
Das Sanatorium du Basil, auch bekannt als das Sanatorium von Borgoumont, wurde zwischen 1900 und 1903 erbaut. Die Initiative kam von Ernest Malvoz, dem damaligen Direktor des bakteriologischen Labors in Liège. Ziel war es, eine spezialisierte Einrichtung zur Behandlung von Tuberkulose-Patienten zu schaffen, einer damals weit verbreiteten Krankheit in Europa.
Die Architektur des Sanatoriums war außergewöhnlich:
Es war konkav geformt und nach Süden ausgerichtet, um eine optimale Aufnahme von Licht, Luft und Wärme zu gewährleisten.
Von Anfang an war das Sanatorium mit Strom versorgt, der von einem eigenen Kraftwerk vor Ort erzeugt wurde. Später versorgte dieses Kraftwerk sogar das nahegelegene Dorf mit Strom.
Erweiterungen und Nutzung im 20. Jahrhundert
Nach der Eröffnung 1903 wurde das Sanatorium kontinuierlich erweitert, um mehr Patienten unterzubringen. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zusätzliche Gebäude errichtet, darunter ein Pavillon mit Werkstätten, der zur Rehabilitation der Patienten genutzt wurde.
Die medizinische Versorgung basierte auf dem modernsten Wissen, das zu dieser Zeit verfügbar war. Die Patienten verbrachten viel Zeit im Freien, da frische Luft und Sonnenlicht als essenziell für die Heilung von Tuberkulose galten.
Der Niedergang und neue Nutzungen (1980er–2010er Jahre)
Mit dem Rückgang der Tuberkulose-Fälle und den Fortschritten in der Medizin verlor das Sanatorium in den späten 1980er Jahren seine ursprüngliche Funktion. Ein Teil des Gebäude-
Komplexes wurde später für andere Zwecke genutzt:
Zwischen 2010 und 2013 diente das Sanatorium als Unterkunft für Asylbewerber.
Ein kleiner Teil des Geländes wird weiterhin als Pflegeheim betrieben, während der Großteil verlassen blieb.
Das Sanatorium heute
Heute steht das Sanatorium größtenteils leer und verfällt zusehends. Es ist jedoch ein beliebter Ort für Urbexer, Fotografen und Geschichtsinteressierte. Die verlassenen Gebäude erzählen von der Blütezeit der Tuberkulosebehandlung und der Entwicklung moderner medizinischer Einrichtungen.
Das Sanatorium du Basil bleibt ein beeindruckendes Beispiel für die Kombination von Architektur und Medizingeschichte. Seine verfallenden Mauern sind ein stummer Zeuge der Bemühungen, eine der größten medizinischen Herausforderungen des frühen 20. Jahrhunderts zu überwinden.
Schlusswort
Das Sanatorium du Basil ist mehr als nur ein verlorener Ort. Es ist ein Denkmal, das uns an die Fortschritte der Medizin und die Geschichten der Menschen erinnert, die dort Heilung suchten.
Video: ⒸSeven Cinematics
Die ALCO RS-3-Lokomotive, Baujahr 1951, befindet sich in Briceville, Tennessee, hinter einem Kohlekraftwerk nahe dem ehemaligen Brushy Mountain State Penitentiary. Ursprünglich war sie Teil der New River Scenic Railway, die geplant hatte, malerische Zugfahrten durch die Berge und entlang des New River anzubieten. Aufgrund der Wirtschaftskrise von 2008 wurden diese Pläne jedoch nicht realisiert, und die Lokomotive sowie zwei Personenwagen blieben ungenutzt zurück.
Heute sind die Überreste der New River Scenic Railway ein Zeugnis vergangener Industrie- und Eisenbahngeschichte in Tennessee.
Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein beeindruckendes Beispiel für die Umwandlung eines ehemaligen Industrieareals in einen Freizeit- und Erholungspark.
Der Landschaftspark verbindet Industriegeschichte mit Natur und Freizeitangeboten und ist ein Symbol für den Wandel des Ruhrgebiets. 🚀
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